In diesem Portraitband geht es nicht darum, aus den einzelnen Lebensgeschichten abzuleiten, wie das Leben indischer Frauen im Allgemeinen tatsächlich aussieht – dafür ist selbst dieser Ausschnitt noch viel zu klein. Doch die dreizehn Erzählungen sollen dem üblichen Schwarz-Weiß vielerlei Schattierungen hinzufügen und den Zweifel an vertrauten Kategorien nähren.
Die sogenannte unterdrückte indische Frau war
in den vergangenen Jahren in deutschen Medien
sehr präsent.
Zuletzt trat sie in den Vordergrund, als 2012 eine junge Frau in einem fahrenden Bus in Delhi vergewaltigt wurde. Jyoti Singh war 23 Jahre alt und auf dem Nachhauseweg von einem Kinobesuch, als sie von mehreren Männern angegriffen und so schwer verletzt wurde, dass sie einige Tage später im Krankenhaus starb. Die brutale Tat machte betroffen und schockierte eine globale Medienöffentlichkeit.
Die Berichte über die Situation indischer Frauen, die sich an die Tat anschlossen, haben reale und gravierende Probleme angesprochen: Gewalt gegen Frauen ist präsent, sowohl auf der Straße als auch zu Hause. Aber die Berichte haben auch viel Wichtiges nicht angesprochen. Sie zogen einen dramatischen Einzelfall heran, um die Situation von etwa einer halben Milliarde Inderinnen zu beschreiben.
2017, 196 Seiten, 19,80 Euro, ISBN 978-3-945191-23-1
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