Henning Stegmüller

Once upon a time in India

Travelling with Explorers, Poets and Gods

Dieser Bildband dokumentiert die jahrzehntelange Beschäftigung des Fotografen, Kameramanns und Regisseurs Henning Stegmüller mit Indien.

Dabei stehen drei Personen im Vordergrund: der Dichter Dilip Chitre (1934-2009), der Schriftsteller Namdeo Dhasal (1949-2014) und der Indologe Günther Sontheimer (1934-1992).

Das Buch ist auf Englisch geschrieben. 

Seine erste Begegnung mit dem indischen Bundesstaat Maharashtra hat der Fotograf und Filmemacher Henning Stegmüller 1984 im Rahmen einer Dokumentation für das deutsche Fernsehen.

 

Das Sujet: In der Mitte des 19. Jahrhunderts waren drei Brüder aus Bayern nach Indien gereist, um dort im Sinne Alexander von Humboldts naturhistorisch zu forschen. Aquarelle und Fotografien der Brüder Schlagintweit zeugen davon, dass ihr Augenmerk zwar auch den Menschen galt, im Fokus stand jedoch die physische Vermessung des indischen Subkontinents. Der Film zeichnet ihre Wege nach.

 

Während der Filmarbeiten lernt Henning Stegmüller den Indologen Günther Sontheimer kennen. Bei seinen Forschungen zur Volksreligion in Maharashtra, richtete Sontheimer seinen Blick insbesondere auf mündliche Überlieferungen und setzte diese in Bezug zur klassischen Lehre des Sanskrits. 

 

2024, 178 Seiten, 35,00 Euro, ISBN 978-3-945191-86-6


Stegmüller gerät durch Sontheimer in ein Beziehungsgeflecht von Schafhirten, Wissenschaftlern, Literaten und Industriellen. Es entstehen gemeinsame Dokumentarfilme. Sontheimers vertraute Nähe zu den halbnomadischen Schafhirten geht auf Stegmüller über, was seine Fotografien in diesem Buch deutlich belegen, und so ist der Bogen dieses Buches zwar weit gespannt und dennoch vernetzt.

 

Der Autor begegnet Menschen, die gesellschaftlich und kulturell Welten trennt und die dennoch spüren, dass es jenseits ihrer Herkunft und Kastenzugehörigkeit eine Prägung gibt, die sie verbindet. Ein Foto zeigt, wie diese sehr unterschiedlichen Menschen, vereint durch den frühen Tod Günther Sontheimers, sich in tiefer Trauer zusammengefunden hatten, um die Asche ihres Freundes dem Fluss zu übergeben.

 

Henning Stegmüller legt ein sehr persönliches Buch vor, frei von Indien-Klischees. Fotos und Texte erzählen von Forschern, Hirten, Dichtern und Göttern – vom kärglichen Leben auf dem Land, von Festen, Mythen und Ritualen und nicht zuletzt auch von den Abgründen des Molochs Mumbai.


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